RFID Schutzhüllen

Zum Schutz gegen unbemerktes Auslesen eines elektronischen Passes durch Dritte können RFID Schutzhüllen verwendet werden, die den Pass physikalisch von Lesern abschirmen.

Funktionsweise

RFID Schutzhüllen bestehen aus einem leitfähigen, metallischen Material, das den Pass umschliesst. Dies hat zwei Effekte:

Ein Faraday'scher Käfig schirmt den umschlossenen Gegenstand komplett von elektrischen Feldern ab, da sich die Ladungsträger im Leiter immer so anordnen, dass externe Felder im Inneren neutralisiert werden (und natürlich auch umgekehrt). Genau genommen gilt dies allerdings nur für statische elektrische Felder. Wie stark elektromagnetische Wechselfelder gedämpft werden, hängt von der Dicke der Hülle und der Frequenz des Feldes ab. Je dicker die Hülle und je höher die Frequenz, desto stärker ist die Dämpfung (dass statische Magnetfelder nicht abgeschirmt werden, kann schon durch Einwickeln eines Magneten in Aluminiumfolie gesehen werden; dass elektrodynamische Wechselfelder abgeschirmt werden sieht man andererseits daran, dass man mit einer Taschenlampe nicht durch ein Stück Metall leuchten kann).

Theoretisch wäre es also (zumal der Leser induktiv an den Tag gekoppelt ist) denkbar, dass mit grösserer Leistung und angepasster Frequenz (um die Beeinflussung der Resonanzfrequenz durch die Schutzhülle zu kompensieren) ein Pass auch durch die Schutzhülle hindurch ausgelesen werden kann.

In der Praxis bieten RFID Schutzhüllen aber einen guten Schutz, da die Schutzhülle bei einer Frequenz von 13.56 MHz das Feld bereits sehr stark abschirmt; der Einsatz einer Schutzhülle ist also auf jeden Fall zu empfehlen. Versuche mit einem handelsüblichen Leser bestätigten, dass ein Pass in der Schutzhülle auch aus nächster Nähe nicht mehr ausgelesen werden kann. Zusätzlich bietet die Hülle auch Schutz gegen EMP Angriffe (siehe RFID-Zapper) sowie gegen Verschmutzung, Nässe, etc.

Auch das BAKOM empfiehlt die Verwendung einer Schutzhülle [1].

Links

Quellen:

[1] BAKOM - Abklärungen über die Datenauslesung auf Distanz beim biometrischen Pass